Die Mitglieder des Flugsportvereins beim Bau des (seinerzeitigen) Hochleistungsflugzeugs Ka 8. Dritter von rechts der damalige 1. Vorsitzende Ludwig Heil.
Nach Vorgesprächen ehemaliger Flieger, die den 2. Weltkrieg und Gefangenschaft überlebt und den Gedanken an ein sportliches Fliegen nicht aufgegeben hatten, vereinbarte man in Kaiserslautern im Restaurant „Im Gambrinus“ die Gründung eines politisch freien Fliegervereins. Nach entsprechender Mundpropaganda und Pressehinweisen fand am 10.10.1950 die Gründungsversammlung in „Benders Hauswirtschaft“ statt, also deutlich vor der Gründung des Deutschen Aero-Clubs e.V. sowie des Luftsportverbands Rheinland-Pfalz im Deutschen Aero-Club. Der Verein nannte sich“ Aero-Club Kaiserslautern“. Von den 220 Anwesenden hatten sich sofort 126 als feste Mitglieder eintragen lassen. 1. Vorsitzender wurde Willy Gehringer, Inhaber der Graphischen Kunstanstalt Georg Gehringer GmbH, der auch der eigentliche Initiator der Vereinsgründung war.
Zur Zeit der Gründung des Aero-Clubs Kaiserslautern waren weder der Segelflugzeugbau noch das Fliegen erlaubt. Dies erfolgte erst mit der Presseverlautbarung Nr. 300 der Alliierten Hohen Kommission vom 28. April 1951, wonach Freiballon-, Modellflug- und Segelflugsport freigegeben waren. Das sportliche Fallschirmspringen sowie Motorflugsport waren, von Einzelgenehmigungen der Alliierten Behörden abgesehen, generell erst ab dem 5.5.1955 mit der Erlangung der eigenen Staatshoheit der Bundesrepublik Deutschland erlaubt. So konnten sich vorerst nur die Modellbauer (geduldet) aktiv betätigen. Nach vielen Bemühungen gelang es, in der Fabrikstraße einen als Werkstätte geeigneten Raum anzumieten, der dem Modellbau diente und unter Vorbehalten auch den Bau eines Schulgleiters ermöglichte. Vorab mussten sich auch die künftigen Flieger am Werkstattdienst beteiligen und Probearbeiten (Rippen, Spanten usw.) fertigen.
In den Folgejahren waren die Mitglieder des Vereins auf der Suche nach einem geeigneten Fluggelände. Dies erwies sich als sehr schwierig, da mit den Airbases Ramstein und Sembach der Luftraum über und um Kaiserslautern militärisch belegt war und auch heute durch die Airbase Ramstein noch ist. Die Nutzung von Fluggeländen in Göllheim und Quirnheim erwies sich nicht als zukunftsfähig. Mit dem Wechsel zum Flugplatz Lilienthal in Neustadt – Lachen-Speyerdorf fanden die Kaiserslauterer Flieger 1962 eine dauerhafte Heimat zu Ausübung ihres Sports. Dem Flugsportverein Neustadt sind sie für diese nun schon länger als 60 Jahre anhaltende Partnerschaft sehr dankbar.
Wie bei anderen Vereinen auch ist die Gewinnung Jugendlicher für den Segelflugsport eine große Herausforderung. Erschwerend kommt dabei die Entfernung zum Flugplatz bei Neustadt hinzu. Trotzdem werden die 6 Flugzeuge des Vereins, drei Segelflugzeuge, 2 Ultraleichtflugzeuge und ein Motorsegler intensiv genutzt. Am Ende einer unfallfreien Saison steht nun die Instandhaltung der Flugzeuge an um 2026 wieder erfolgreich in die Lüfte steigen zu können.

